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DIY-Regal aus alten Klappläden

Klappladen_Regal_Gesamt_Teaser


Als ich vor gut zwei Jahren meine aktuelle Wohnung bezogen habe, musste eine komplett neue Einrichtung her. Die alte Einrichtung hatte mein damaliger Freund in unserer gemeinsamen Wohnung in Konstanz behalten. Blöd gelaufen … oder eben auch nicht. Das Budget für die Wohnzimmermöbel war nach dem Sofa-Kauf recht knapp, also ging es für die Regale auf Erkundungstour in den elterlichen Keller. Wer weiß, was dort für Schätze schlummern. Die Ausbeute: zwei wunderbar erhaltene alte Klappläden und ein paar Holzbretter.

Was willst du denn mit unseren alten Klappläden?!

Ich weiß, die Kombination aus alten Klappläden und Holzbrettern klingt erstmal noch nicht nach einem Bücherregal. Mit etwas Farbe und ein paar schönen Winkeln zum Verbinden sieht die Welt aber schon ganz anders aus. Also ab in den Baumarkt auf die Suche nach schicken Möbelwinkeln, die sich seitlich verschrauben lassen. Die gibt’s in den meisten Baumärkten schon ab ca. 1 Euro pro Stück, oft gleich im 4er-Pack. Wollt ihr Stücke in einem besonderen Stil (z. B. Vintage) verwenden, kann es etwas teurer werden. Ich habe mich für den „goldenen Mittelweg“ entschieden, wie ihr auf dem nächsten Bild seht.

Klappladen_Regal_Winkel_Metall
Ein schlichter Metallwinkel wertet das Regal auf.

Als erstes werden die Klappläden von Hand mit mittlerem bis feinem Schleifpapier (Körnung 80 bis 120) gründlich abgeschliffen. Ich hatte Glück, meine Klappläden waren naturbelassen und nur etwas eingestaubt. Falls noch Farbreste an den Läden sind, müsst ihr darauf achten, dass ihr die vollständig entfernt – es sei denn ihr wollt, dass die alte Farbe für den Shabby-Look stellenweise durchscheint. Dann sollte die Oberfläche an diesen Stellen aber trotzdem gut angeraut sein. Sonst hält die neue Farbschicht nicht. Insgesamt sollte die Holzoberfläche am Ende möglichst gleichmäßig abgeschliffen sein.

Als nächstes werden die Holzbretter für die Regalbretter so in Form gesägt, dass sie genauso breit sind wie die Klappläden. Mit ca. 20 Zentimetern hatten sie bei mir schon die perfekte Tiefe. Wollt ihr ein tieferes Regal, müsst ihr die Regalbretter entsprechend etwas größer wählen oder in diese Richtung ebenfalls zusägen. Achtung: Denkt beim Ausmessen daran, dass der Klappladen auch nochmal ca. 2 Zentimeter zusätzliche Tiefe braucht. Nicht dass das Regal am Ende doch noch zu weit in den Raum ragt. Auch die Regalbretter solltet ihr besonders an den Sägekanten noch einmal abschleifen.

Klappladen_Regal_Gesamt
Die Klappläden machen sich toll als Bücherregal.

In Schritt 3 kommt die Farbe. Ich persönlich stehe total auf weiße Möbel im Shabby-Style, deshalb habe ich mich im gesamten Wohnzimmer für diesen Look entschieden. Das Ganze funktioniert aber natürlich auch ganz fantastisch mit deckenden, knalligen oder dunklen Farben. Vorteil beim Shabby-Look ist (gerade auch für Farbanfänger), dass die Farbe eben nicht perfekt aufgetragen werden muss. Es soll ja absichtlich alles etwas „verratzt“ aussehen und das Holz darf ruhig durchschimmern.

Wichtig vor der Holzbearbeitung ist, dass ihr das Holz gut säubert, sonst habt ihr später Staubreste vom Schleifen in der Farbe. Ist recht unschön. Und trocken sollte das Holz sein.

Ich habe mir einfach einen weißen 2 in 1 Buntlack in seidenmatt und einen groben Pinsel geschnappt und damit die Klappläden und die Regalbretter vorsichtig angestrichen, bis mir Farbverlauf und Deckkraft gefallen haben. Die Holzmaserung sollte nach dem Anstrich noch zu sehen sein, dann habt ihr alles richtig gemacht.

Wenn ihr den Pinsel nur mit der Spitze in die Farbe taucht, nehmt ihr nicht zu viel von der Farbe auf. Dabei gilt: Mehr geht immer, deshalb lieber mit wenig Farbe anfangen und im Zweifelsfall nachpinseln. Nicht, dass die schöne Holzmaserung aus Versehen doch komplett unter der Farbe verschwindet. Cool sind auch Beschriftungen auf dem Holz. Meine Klappläden waren beispielsweise oben durchnummeriert. Sieht jetzt an der Wand total witzig aus. Wichtig: Scharniere (falls vorhanden) sollten gut abgeklebt werden, damit sie keine Farbspritzer abbekommen.

Wenn ihr den Pinsel nur mit der Spitze in die Farbe taucht, nehmt ihr nicht zu viel von der Farbe auf. Dabei gilt: Mehr geht immer, deshalb lieber mit wenig Farbe anfangen und im Zweifelsfall nachpinseln. Nicht, dass die schöne Holzmaserung aus Versehen doch komplett unter der Farbe verschwindet. Cool sind auch Beschriftungen auf dem Holz. Meine Klappläden waren beispielsweise oben durchnummeriert. Sieht jetzt an der Wand total witzig aus. Wichtig: Scharniere (falls vorhanden) sollten gut abgeklebt werden, damit sie keine Farbspritzer abbekommen.

Klappladen_Regal_Maserung_Farbe
Die Holzmaserung darf beim Shabby-Style ruhig durchscheinen.

Tipp: Falls ihr euch nicht sicher seid, dass das mit der vorsichtigen Farbverteilung für euch funktioniert, könnt ihr auch einen Teil der Farbe in ein extra Gefäß abfüllen und mit etwas Wasser verdünnen. Dann deckt sie beim Anstreichen nicht mehr zu 100 Prozent und ihr müsst nicht so sehr aufpassen, dass ihr nicht zu viel auftragt.

Wenn alles gut durchgetrocknet ist, kommt das Zusammenbauen. Das ist im Prinzip der unkomplizierteste Schritt: Die zugeschnittenen und lackierten Regalbretter werden einfach mit farblich und größentechnisch passenden Schrauben über die Winkel seitlich an den Klappläden befestigt. Das Loch im Winkel gibt die Schraubengröße vor. Wichtig ist nur, dass ihr Schrauben mit flachen Köpfen (Senkköpfe) verwendet, damit die Schrauben sauber mit der Oberfläche abschließen und seitlich nicht abstehen. Fertig ist das Klappladen-Regal!

Klappladen_Regal_Befestigung_Schraube
Mit zwei dicken Schrauben hält das Regal an der Wand.

An die Wand gebracht habe ich das Schmuckstück mit jeweils zwei dicken, ca. 10 Zentimeter langen Schrauben (wieder Senkköpfe), die ich im oberen Bereich direkt durch das Regal in die Wand gebohrt habe. Dafür die Löcher in den Klappläden und in der Wand vorbohren, passende Dübel auswählen und los geht’s.

Wollt ihr, dass (wie auf dem Bild oben) die Schrauben bündig mit der Materialoberfläche abschließen, verwendet zuerst einen zum Schaft (Dicke) der Schraube passenden Bohrer. Messt dann die Tiefe der Schraubenköpfe (selten mehr als 0,6 cm) und bohrt das Loch mit einem zweiten Bohrer, der den gleichen Durchmesser wie der Schraubenkopf hat, bis zu dieser Tiefe nach.

Die Schrauben habe ich farblich passend zu den Winkeln und den Metallscharnieren gewählt, damit sie optisch nicht stören. Alternativ könnt ihr die Köpfe der Befestigungsschrauben auch in der Regalfarbe lackieren. Fand ich in diesem Fall aber überflüssig, passen auch so ganz harmonisch ins Gesamtbild.

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